UN besorgt über Gräuelberichte aus der Türkei
Die UN verfügen nach eigenen Angaben über Berichte, wonach in der südosttürkischen Stadt Cizre bei Operationen von Sicherheitskräften mehr als 100 Menschen bei lebendigem Leib verbrannt sein sollen. Entsprechende Schilderungen von Zeugen seien äußerst besorgniserregend, erklärte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Dienstag in Genf. Die Opfer des Feuers hätten sich demnach in den Kellern von drei Gebäuden aufgehalten, die von Sicherheitskräften umstellt gewesen seien.
Al-Hussein rief die türkische Regierung auf, Vorwürfen über massive Gewaltanwendung auch gegen Zivilisten in der von Kurden bewohnten Region endlich nachzugehen und eine gründliche Untersuchung zu veranlassen. Bislang habe Ankara Bitten der UN ignoriert, vor Ort Informationen aus erster Hand einholen zu dürfen.
Die UN beziehen sich auf Angaben von Zeugen über Militäreinsätze gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK von Mitte Dezember bis zur Aufhebung einer Ausgangssperre in Cizre am 1. März. Die Regierung müsse auch bei Anti-Terror-Einsätzen Zivilisten verschonen und das internationale Recht respektieren, das außergerichtliche Tötungen, Folter und die gezielte Zerstörung von Eigentum verbiete.